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Dabei ging es inhaltlich höchst spannend los. Heute morgen haben wir den 88-jährigen Baruch Shub getroffen, Direktor der Organization of Partisans Underground Fighters, and Ghetto Rebels in Israel, der uns in dem unscheinbaren Büro der Vereinigung in einem Wohnhaus in der Arlozoroff street empfing. Er selbst war Partisan in den Wäldern von Narotsch östlich von Vilnius und war 1946 nach Palästina ausgewandert.
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Der Hinweis auf Fania Brancovskaja und Kaniukai war ihm Anlass genug, uns die Wirklichkeit des Partisanen_innenkampfes, das Verhältnis zur christlich-polnischen bzw. zur christlich-litauischen Landbevölkerung und die Feindseligkeiten zwischen den polnischen und den sowjetischen Partisan_inneneinheiten auseinanderzusetzen. Im Hinblick auf Kaniukai brachte er seinen Standpunkt wie folgt auf den Punkt: "We were neither angels nor were we murderers. We were soldiers!"
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Baruch Shub bei einer Gedenkveranstaltung |
Zum konkreten Fall Fania Brancovskaja wird er vermutlich keine scharfen Worte finden, da er die israelisch-litauischen Beziehungen bzw. die jüdischen Menschen in Litauen nicht gefährden will. Doch ist für ihn klar, dass diese Anklage unsinnig und politisch motiviert ist. Wir werden ihn vermutlich Freitag oder Sonntag treffen und freuen uns auf weitere interessante Einblicke, dann auch vor der Kamera.
Morgen werden wir Frau G., eine Freundin von Fania treffen, am Donnerstag den ehemaligen Partisanen Yitzhak Arad, der 2008 ebenfalls angeklagt werden sollte, und am Freitag sprechen wir mit Rachel Margolis, einer ehemaligen Partisanin und Mitkämpferin von Fania.
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