Die Protagonistin unseres Dokumentarfilms, Fania Brancovskaja, wird am heutigen Tage 91 Jahre alt. Wir haben gerade mit ihr telefoniert und sie zu unserer Freude bei bester Laune und guter Gesundheit angetroffen.
Wir hoffen, sie noch in diesem Sommer wieder zu sehen. Obwohl sie nach eigener Auskunft bereits "stark vernommen" ist - denn sie wird wieder Kurse in Jiddischer Sprache und Literatur an der Sommer-Universität in Vilnius geben.
Mazl-tov tsu dayn geboyrn tog, liebe Fania. Wir wünschen Dir alles erdenklich Gute. Bleib wie Du bist - vor allem gesund! Biz Hundret un Tsvantsig!
Fania Bracovskaya, September 2012
The protagonistof ourdocumentary,FaniaBrancovskaya, turns 91 years today.Wehavejust spoken toher on the phone. To our great joy we foundher in cheerful spirits andgood health.
Wehopeto see her again this summer.Although she will be "very busy" (or "shtark farnumen" as she put it in Yiddish) - as she will be again giving classes inYiddishlanguage andliterature at the Vilnius SummerUniversity.
Dear Fania, Mazl-tovtsu dayn geboyrntog.We wish youall the best.Stay put and most importantlyhealthy!BizhundretunTsvantsig!
Im Folgenden möchten wir euch einen eindrucksvollen Outtake aus einem Interview mit Noah N. Shneidman präsentieren, das ein befreundetes Filmteam für uns in Toronto geführt hat. Herzlichen Dank dafür an Carla, Amy und Gudrun!
Noah N. Shneidman war seit Kindheitstagen eng mit Fania befreundet. Ihre Familien lebten Tür an Tür und hielten auch zusammen, nachdem die Wilnaer Jüd_innen in das Ghetto gepfercht worden waren. Mr. Shneidman, seit seinem 13. Lebensjahr ein begeisterter Boxer, gründete mit Freund_innen eine kleine Widerstandsgruppe, die sich - anders als die FPO - dem verzweifelten Abwehrkampf der Gruppe um Yehiel Sheinbaum anschloss, als die Deutschen im September 1943 das Ghetto liquidierten. Mr. Shneidman gelang im letzten Moment die Flucht, er schloss sich sowjetischen Partisan_innen in Weißrussland an. Als er nach seiner Rückkehr nach Wilna erfahren musste, dass keiner seiner Angehörigen am Leben geblieben war, fand er Aufnahme bei Fania und ihrem Mann Mikhail, die "wie eine Familie" für ihn wurden, wie er sagte. Als sich später herausstellte, dass seine Schwester Lucy überlebt hatte und nach Kanada gezogen war, zog er 1956 nach Toronto, wo er Professor für russische Literatur wurde.
In diesem erschütternden Outtake beschreibt Mr. Shneidman seine erste Begegnung mit der Brutalität der deutschen Besatzer in Taboryszki, einem Dorf nahe Vilnius, in dem die Familie seines Onkels lebte. Englische Untertitel sind direkt über YouTube verfügbar.
With a little delay, we would like to present you a powerful out-take of a recent interview with Noah N. Shneidman, of Toronto. As our budget did not allow us to conduct the interview ourselves, we were lucky to have an associated film crew doing it on our behalf. Many thanks to Carla, Amy and Gudrun.
Noah N. Shneidman has been a friend of Fania's since childhood days. Their families lived door to door and stayed close even after the Vilna Jews had been crammed into the Ghetto. Mr. Shneidman, an enthusiastic boxer since the age of 13, joined a small resistance group which was independent of the FPO and tried to fight off the Germans throughout the Ghetto's liquidation. He escaped at the last-minute and joined Soviet partisans in Narotch (Belorussia). After his return to Vilna, when Mr. Shneidman was all alone, he found warm reception from Fania and her husband Mikhail who became „like family,“ as he put it. When he learned, his sister Lucy had survived and moved to Canada, he left Soviet Lithuania in 1956 and settled in Toronto, where he became a professor for Russian literature.
In this out-take, Mr. Shneidman describes his first encounter with the brutality of the German occupiers in Taboryshky, a village near Vilnius where his uncle’s family lived. English subtitles are available directly on YouTube.